Im Frühjahr 1980 steht bei meinem Fordhändler ein Ford Fiesta 1.1S mit dem 70 PS Ford Motorsportkit ( dem späteren Fiesta X ) mit "leichtem Brandschaden". Da ich bereits mit meinem Escort erste Rennslaloms, wenn auch sehr hochbeinig und mit mässigen Erfolg gefahren bin, genau die richtige Ausgangsbasis für ein gutes Serien-Slalomauto. Der Wagen hatte ja eigentlich keinen großen Schaden nur ein paar kleinere Blessuren... :)
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einen "kleinen" Motobrand ...
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darum auch keinen Kabelbaum mehr ...
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das Instrumentenbrett lag eingeschmolzen im Fußraum...
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auf Grund der Temperaturen lag die Windschutzscheibe beim Instrumentbrett ...
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Der Dachhimmel,Bodenteppich,Sitze und Lenkrad waren auch nicht mehr zu gebrauchen
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und das vordere Hälfte des Wagen sollte unbedingt auch noch etwas lackiert werden.
Alles im allen also, für 400 DM ein Schnäppchen für einen Lehrling. Den Rest kriegen wir schon irgendwie hin. Mit viel Fantasie und einer Menge Arbeit.
Sechs Monate später mit vielen Wochenenden und Nächten, war mein Liebling endlich bereit zu seiner erneuten ersten Jungfernfahrt.
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Windschutzscheibe und Instrumentenbrett vom Schrott
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Ein selbstgestrickter Kabelbaum aus 3 kaputten Kabelbäumen (das Original war einfach zu teuer )
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Einer Orangenhautflammenlakierung nur für die Front. Lack ist teuer, man muss sparen.
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Dachhimmel, Boden und Rückbank bleiben blank, wer braucht das schon.
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Ein neuer Dichtungssatz für meine 40'er Weber Fallstrom Doppelvergaser. Die Vergaseranlage hatte den Brand bis auf die Dichtungen überlebt.
Es konnte also losgehen. Aber schon die erste Veranstaltung brachte die Ernüchterung.
Nichts war es mit serienmäßigen Klasse. Obwohl ich die gleiche Ausstattung hatte wie ein 1.1X wurde dies nicht anerkannt. Ich musste also bei den "Verbesserten" fahren und diese verdammten RennPolo's in diese Klasse fuhren "Kringel" um meine gefahrenen Zeiten.
So konnte das nicht bleiben, ich musste also nachrüsten, wollte ich mit den großen Jungs mitspielen.
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1983 sollte unser "Genussjahr" im Club Motorsport werden. Im Herbst 82 hatte sich Achim noch kurz entschlossen eine Renn-Rohkarosse vom RS2000 MKII bei Weisberg Racing in Remscheid gekauft. In langen Winternächten wurde aus dem alten Veteran 2000 MK1, ein neuer schmucker MK2 Kämpfer. Aus heutiger Sicht eigentlich ein absolutes No Go, aber damals dachte noch keiner an Oldtimer.
Wir fuhren in diesem Jahr nur noch was uns Spaß machte, und es machte uns eine ganze Menge Spaß :).
Hier ein paar Beispiele
Fiesta - Jetzt wird holpprig !
Was 1982 auf den Teerpisten bestens funktioniert hatte, sollte doch eigentlich auch auf Rallye-Schneepisten funktionieren. Also mal schnell von einem Kollegen einen Satz Winterreifen ausgeliehen ( sowas hatte ich natürlich nicht ), etwas längere und weicher Federn besorgt, einen Unterbodenschutz eingebaut und uns bei der Winterrallye Augsburg/Königsbrunn 1983 angemeldet. Fahren auf Schnee hatten wir in den Jahren vorher auf unseren Hecktrieblern bis zur Vergasung geübt, aber mit einem Fronty war das ganz was neues und anderes ! Natürlich hatten wir uns etwas vorbereitet und haben jeden Abend nach der Arbeit in die verschneiten Büsche zum Training eingefunden (Damals ging das noch, heute sind innerhalb 10 Minuten die Blauen da). Ich hatte tagelang "lLnksbremsen" geübt und fühlte mich schon recht sicher. Aber das Ganze dann im Wettbewerb umzusetzen war eine anderes Sache.
( ein neuer 7mm Aluminium Unterbodenschutz aus Resten einer MBB Detroid U-Bahn Dachhaut beschützt nun meinen Motor ! )
Upps!,
bereits bei der Besichtigungsrunde der zweiten WP, flogen uns die einzigen Teile um die Ohren, die noch Original und Standard waren. Die rechte Antriebswelle macht sich selbständig, was nun ? Per CB-Funk ( siehe Antenne auf dem Dach, Handys gab es damals noch nicht ) die Crew beauftragt sämtliche Schrotthändler in Augsburg anzufahren um eine passende Antriebswelle zu besorgen. Während die Konkurrenz noch die WP3 bis WP5 besichtigten. Besorgt mir Ergün Erkan Antriebswellen vom XR2(1600ccm), etwas stärker und natürlich eigentlich für mich auch viel zu teuer und ohne zu wissen ob sie auch wirklich passen. Sie passen !
Und wir kriegen sie auch noch rechtzeitig in den Wagen bevor es losgeht.
Wir sind richtig schnell auf Schnee. 6 Klassenbestzeiten und 4 Gesamtbestzeiten lassen uns eine Menge Pokale einsammmeln.
- 2 x Klassensieger Gruppe B bis 1300ccm
- 2 x Gesamtsieger
- 6 X WP Schnellster in Klasse B 1300
- 4 x WP Gesamtschnellster
macht 14 Eimer, wir sind zufrieden :
Gesamtsieg Rallye Dillingen
Achim hatte inzwischen für seinen Escort RS2000 eine neue Hinterachse mit einer Übersetzung 1:5.2 gekauft. Das Ding ging gerade noch ca 130 km/h im 4.Gang und voll ausgedreht. Auf den sehr engen Truppenübungsplatz in Dillingen aber genau die richtige Ansage. An dieser Rallye starteten unsere alten "Mentoren" Weinhart/Früh mit ihrem Irmscher Ascona 2.0. Ganz klar das wir hier besonders motiviert waren.
6 Bestzeiten später und knapp 40 Sekunden Vorsprung auf die Meute, waren unsere Mentoren geschlagen. Die Eimeranzahl entsprechend. Wie immer in diesem Jahr, wir sind zufrieden.
Fiesta's Abgesang
Die ONS entscheidet das 1984 die Gruppe B nicht mehr zum Motorsport zugelassen wird, das ist leider das Ende für meinen Fiesta. Drei Monate später rudert die ONS wieder zurück, es gibt die neue Gruppe H. Da hatte ich aber meinen Fiesta leider bereits nach Dillingen verkauft. Er überlebt in Dillingen keine 14 Tage. Ein Graben und die entsprechende Kaltverformung machen Ihn zur Ausgangsbasis von neuen Kühlschränken.
Die neue Gruppe G
Auf der Suche nach einem konkurrenzfähigem Gruppe-G Auto, bin ich dann auf einen Fiat Ritmo TC-125 mit Rahmenschaden gestoßen. Das hatte von den Daten ein sehr ein gutes Papiergewicht, also wurde angeschafft und für die nächste Saison aufbereitet. Rahmen ausgerichtet, neu lackiert, Käfig, Sitze, Dämpfer und so weiter. Halt alles was so in dieser Gruppe G erlaubt war. Ein kleines aber für die Gruppe unüberwindliches Problem sollte uns dann in 1984 richtig Ärger machen.