1982 tanzte ich auf den verschiedensten Hochzeiten.
- Im Rennslalom mit meinem Fiesta 1.1(F)X.
- Als Copilot bei Harry Vieg auf seinem neuen Daihastu Cuore, bei der letzten Diesel Rally in Augsburg und der Rallye Aalen.
- Als Beifahrer mit Achim Grimm auf seinem Ford Escort RS2000 Mk1, bei Orientierungsfahrten und den neuen B1-Rallies im Mittelfrankenpokal.
- Am Ende der Saison auch noch als Fahrer mit meinem Fiesta, auf Teerrallyes im Mittelfrankenpokal ( mehr dazu später )
- Im Winter testen wir dann auch noch was Autosport - Skijöring eigentlich ist;)
Rennslalom
Beflügelt von der Leistung meines kleines Kölners, nutze ich jede freie Zeit, um an möglichst vielen Slalomveranstaltungen teilzunehmen. Teilweise waren es 2 Rennen an einem Wochenende. Von 36 Rennen, konnte ich 34 mal den Pokal als Klassensieger mit nach Hause nehmen und als Addon 3 mal den Pokal für den Gesamtsieg. Bei den restlichen 2 Veranstaltungen waren mir die "Hüttchen im Weg :) ".
Copilot bei Harry Vieg
Mein Nachbar in der Kappelstrasse in Donauwörth war der Daihatsu Händler. Bei Ihm konnte ich kostenlos mit meinen Wagen auf die Grube oder Bühne, am Wochenende Autos selber lackieren ( inklusive Orangenhaut :) ), einfach ein guter Freund und Vereinskollege. Mit Ihm hatte ich auch meine ersten Schritte 1978 als Beifahrer gemacht. Er hatte sich einen neuen Daihatsu Cuore 0.9 für den Rallyesport aufgebaut und ich nahm auf dem "heißen Sitz" Platz.
Aber Harry hatte das Pech irgendwie gepachtet..
- Auf der Rallye Aalen, war auf der letzten WP in seiner Klasse in Führung liegend, der Gehweg über einer Brücke bei einer Rechts 1 im Weg. Mit 3 Rädern kommt mann nicht so weit und wir hatten die A-Karte gezogen ... Ausfall.
- Auf der Dieselrallye Augsburg hat dann der Getriebeteufel zugeschlagen und im ersten Gang gewinnt man auch ganz selten eine Rallye.
Beifahrer bei Achim Grimm
Inzwischen hatten sich Achim und Ich als das ideale Team für den Mittelfrankenpokal etabliert. Auf den Ori's konnte ich mich als Beifahrer beweisen, und Achim prügelte seine Escort in Bestzeiten über die Piste. Ein Gesamtsieg wurde nur mit uns "ausgekartelt". Achim war der schnellste Fahrer den ich jemals hatte,und gleichzeitig war er auch derjenige, bei dem ich am wenigsten "Angst" im Wagen haben durfte. Er war einfach "SAUSCHNELL" und trotzdem "fast" immer sicher. Bei den Ori's waren wir mit seiner Kiste kaum noch zu schlagen, aber auf den nen B2 Sonderprüfungen konnte er aber kaum mithalten. Als Auszubildender fehlte ihm natürlich auch das Geld um technisch gegenzuhalten. Leider habe ich keine Bilder von Achim's Mark1, schade...
Fiesta im ersten Rallyeeinsatz..
Achims Escort konnte mangels Money, er war noch Lehring mit den Großen der 2 Liter Klasse einfach nicht mithalten. Bei den gemischten B1/B2 Veranstaltungen konnten wir das noch durch sehr gute Orientierungsetappen ausgleichen. Aber uns war auch klar das bei den noch anstehenden reinen B1 Veranstaltungen wir eine Menge Punkte für die Jahreswertung liegen lassen werden. Diese Wertungsprüfungen waren meistens zwischen 800 und 1000 Meter lang. Auf Teer bedeutete dies in den meisten Fällen ..Nichts geht über Leistung... Also wurde entschieden das wir meinem Slalomfiesta eine "Landpartie" verpassen werden müssen. Mein Fiesta tiefergelegt und eigentich nur für den Slalomeinsatz geplant, musste wollten wir bei der Musik bleiben ( und das wollten wir, kostet es was es sollt ) seinen ersten Einsatz auf einer Rallye in der Klasse bis 1.3 Liter feiern. Obwohl ich mit meiner 1.1 Maschine 200 ccm verschenkte, machte ich mir über die Klassenbelegung eigentlich eigentlich keine Sorgen. Einige Serien Fiesta X, Polos und Audi 50, ein paar kleine Kadett's, Iocenntis und Alfasud's alles Futter. Anders sah es da schon mit den zwei 1.3 Sorg Polos aus, die ebenfalls plötzlich im Pokal erschienen. Da hatten auch andere anscheinend nachgerechnet. Mit 200 ccm mehr als ich war mir klar das sie auch um das Eine oder Andere Pferdchen mehr unter der Haube haben dürften. Über was Sie aber nicht verfügten war ein gerade verzahntes 6-Gang Getriebe, ich sollte alles mindestens die gleiche wenn nicht noch mehr Leistung auf die Strasse bringen.
( Rallye Großhabersdorf - 1.Klasse Gruppe B 1300 -5.Gesamtplatz )
Dieser Einsatz wurde "generalstabsmässig" geplant. Wir waren die ersten im Mittelfrankenpokal die mit einer kompletten Service Crew angetreten sind. Achim's alter Saab 96, mit 4 Satz Reifen auf den Dach und voll mit Werkzeug,Ersatzteilen und dem Radsatzkoffer. Nach jeder WP wurde die Karre einmal durchgecheckt gecheckt, nicht kleckern, klotzen!
Die Veranstaltung begann gleich einmal mit richtig Ärger für uns. Ich wollte wissen ob meine Übersetzung, sprich Endgeschwindigkeit im 6.Gang passt. So nutze ich die Besichtigung der 2.WP um die Drehzahl etwas auszuloten. Eine geschrottete Lichtschranke an WP Ende, 1 Stunde Startverzögerung und eine offizielle Verwarnung mit Androhung der Disqualifikation machte uns dann wieder friedlich. Immerhin wusste ich, daß 160 kmh im 6.Gang bei 7500 U/Min fast perfekt für die schnellste Stelle war. Es konnte losgehen. Nach 6 Wertungsprüfungen hatten wir unserer Klasse fast 1 Minute aufgeplättet und 2 Gesamtbestzeiten gefahren. Das machen wir öfter :)
Meine zwei Problem-Polos lösten sich auch sprichwörtlich in Rauch auf. Der erste hatte Geld war aber absolut talentfrei, der andere hatte Talent und Mut, er konnte mit tatsächlich auf den ersten beiden Prüfungen 0,3 Sekunden abnehmen. Was er jedoch nicht hatte war Verstand. Nach der 3. WP konnte er sein Fahrzeug im Rucksack nach Hause tragen. Fichten wehren sich wenn man Ihnen zu nahe kommt.
Zum Ende der Saison wurde nicht mehr diskutiert wer in der Klasse B bis 1300 ccm den Klassensieg holt. Wir spielten fast immer um den Gesamtsieg mit.
Auto - Skijöring in Halblech 1982
Was wir aus Spaß ( ok, etwa verrückt waren wir schon immer ) in den letzten Jahren immer schon machten, war dass wir uns mit einer Leine am Auto bei passenden Schneeverhältnissen mit Skiern über die Strassen ziehen ließen, wobei 80 - 100 Km/H hinten am Wagen erst so richtig Spaß machten. Als wir also von dieser Veranstaltung ( Deutsche Meisterschaft 1982 in Halblech bei Füssen ) hörten wollten wir natürlich unbedingt dabei sein.
Wir gingen natürlich von einer Bergstrecke aus, so wie wir es schon einmal im TV gesehen hatten. Die harte Realität war aber ein Rundkurs über 800 Meter auf blankem Eis !
Ich hing wie eine tote Wurstsemmel hinter dem Auto (ohne Spikes ! die meisten hatten das ).
Achim wusste nicht wie er seine Mark 1 um die Kurve kriegen sollte ohne Spikes. Letzter Platz, aber dennoch eine Menge Spaß.
Leider habe ich davon keine Fotos ( oder ich finde Sie einfach nicht mehr ) . Hier ein Beispiel, nur das Ihr wisst von was ich spreche.