Super User
Es begann zu einer Zeit als das Wort Navi noch eine Vision aus dem Bereich von "Raumschiff Enterprise" war. Und "In 200 Metern rechts abbiegen" musste man noch immer ganz von alleine.
Ich begann mit sogenannten "Orientierungsrallies". Der ADAC Donauwörth hatte im Frühjahr 78 eine Werbe-Veranstaltung zu diesem Thema in der Gastwirtschaft meiner Eltern. Das Thema zog mich sofort in ihren Bann. Nach einer rudimentären Einweisung in die Grundlagen des Orientierungssportes ( Pfeilsskizzen, Fischgräten, usw..) konnten der ACD, wenn auch nur kurzfristig auf mehr als 10 Teams zurückgreifen. Wir wurden als Fahrer oder Beifahrer auf die Fahrzeuge verteilt und los ging es zur ersten Veranstaltung. Logisch war natürlich das eigentlich jeder Fahre sein wollte, so natürlich auch ich.
Heute kaum noch vorstellbar, aber man prügelte damals sein Auto ohne Streckenkenntnis quer durch die Pampa, mit einem theoretischen Schnitt von 40 Stundenkilometern ;).
Man musste dabei die erforderlichen Tafeln und Stempel in der richtigen Reihenfolge und innerhalb der vorgegebenen Zeit fehlerfrei absolvieren. Natürlich erst nachdem man die teils kniffligen Aufgaben zur Etappe gelöst hatte die am Start der Etappe dem Beifahrer ausgehändigt wurden! Schnell wurde dabei der theoretische Schnitt "leicht etwas angehoben" wollte man noch in der richtigen Zeit am Ziel der Etappe ankommen.
Nach den ersten beiden Veranstaltungen als Fahrer ärgerte ich mich immer mehr über meinen Beifahrer ( der hatte wirklich keine Ahnung von Ori, das konnte ich ja noch besser ) und damit hatte ich mich für den Beifahrersitz entschieden. Ich fand auch sehr schnell einen Ex-Beifahrer der unbedingt auf den Fahrersitz wechseln wollte. Kurzerhand wurden unsere aktuellem Kollegen gekündigt und ein neues Team Grimm/Balleis ins Leben gerufen. Das er lediglich nur über einen Kadett B 1.0 verfügte war eigentlich egal. Damals benötigte noch keine PS-Protze um dennoch zu gewinnen. Fuhren wir 1978 noch nach der Devise "Wo geht's denn bitte hier zum Ziel ??", konnte das Team Grimm/Balleis bereits 1979 seinen ersten Klassen- und Gesamtsieg feiern.
1980 konnten wir den Mittelfrankenpokal gewinnen und im Schwabenpokal den 3.Gesamtplatz erreichen.
Ende 1980 kam dann das aus für Ori's. Jeder "Landvogt" versuchte sich aus wahltaktischen Gründen das "Umweltschutz - Männtelchen" umzuhängen. Was das Ende für dieser Veranstaltungen war, es gab keine Genehmigungen mehr . Wirklich Schade.
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"Das Imperium schlägt zurück"
Der Winter 80/81 war sehr arbeitsreich, der neue oder besser gesagt "ex ausgebrannte" Fiesta war nun endgültig auf der Werft um das blöde Gruppe B Problem zu lösen. Es fehlte natürlich nicht an Zeit, sondern an meistens am Geld beim Neuaufbau. Zum Fahren hatte ich ja noch immer noch meinen "nicht ganz unlangsamen" Escort MKII 1600S um in die Arbeit zu kommen. Und um damit die eine oder auch andere Veranstaltung zu fahren.
( Rallye Dillingen 1981 Team Balleis/Vieg - Klassensieg bis Serie 1600 )
( Rally Cadolzburg - Team Balleis/Grimm - 1. Serie 1600 - 5. Gesamt )
( Rallye Peiting - Team Balleis/Grimm - 1. Serie 1600 -3. Gesamt )
Ich rüste meinen Brandschaden nach ...
Soi wie ich 1980 mit meinem Fiesta 1.1X aufgehört hatte konnte und wollte ich natürlich nicht weitermachen. Ich wollte und musste natürlich nachlegen, wollte ich wieder vorn dabei sein. Mangels Knete ( ich war zu diesem Zeitpunkt FOS-Schüler und baute gerade an meine Fachabitur rum ) musste ich mich schweren Herzen von meinem frisch restauriertem und neu lackierten MINI Clubman 1.3 trennen um die benötigten Mittel aufzutreiben. Aus der Zeitschrift RallyeRacing ( Internet gab's ja noch nicht ) wurde nun versucht gebrauchte Rennteile einzukaufen.
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eine "Bergnocke"
Das geht schon irgendwie auch für die Straße, einfach halt mehr Gas geben :) -
nächtelanges Polieren des Zylinderkopfes mit größeren Ventilen. Passt ja auch irgenwie zur Nocke :)
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Schwungrad, Kurbelwelle, Pleuel, Kolben.. nichts bleibt ganz bzw original.
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eine alte Hewland "Gleitsteinsperre" für's Getriebe. Das Ganze für 200 DM und eine Rechnung von anschließend über 800 DM Telefonkosten nach England. Für meine Eltern und dem entsprechendem Ärger ).
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Aber, daraus resultierend, ein gradverzahntes 6-Gang Getreibe aus der alten "Gruppe AN", mit umfangreichen Übersetzungen von Hewland für 700 GBP. Für mich wirklich viel Money, ein Verkauf einer entsprechenden Münze aus meiner "Kindersammlung" hat das dann kompensiert.
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Fehlt noch ein passendes Fahrwerk, für meinen Fiesta. Das gab es aber leider noch nicht. Also gebrauchtes höhenverstellbares Konifahrwerk vom Golf GTI1 kaufen und die unteren Aufnahmen auf den Ford Fiesta umschweißen und neu lackieren. Das mit dem TÜV kommt später.
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Passen die Bremsen noch?
Sicherlich nicht ! Also vom Schrott die innenbelüftete Variante vom Escort XR3J besorgt und verbaut. -
Die Auspuffanlage passt eigentlich auch nicht mehr. Etwas aus aus dem Fiesta 1.6 XR2J gibt den richtigen Sound.
So, die Kiste steht nun etwas verbessert da:)..
..fehlt nur noch der TÜV :(
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2000,- DM TÜV Kosten später und insgesamt 8 Wochen Nervenkrieg. Vielen langen und intensivem Telefonaten mit Ford Motorsport Köln ( das mit den Gesprächskosten kannte ich ja schon ;). Hatte ich "fast" alles eingetragen.
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Motorleistung und Getriebe blieben aber immer noch mein Geheimnis :)
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Fahrwerk und Auspuff ging eigentlich ganz glatt und fast ohne Probleme. Beim TÜV Süd in München über die Bühne. Einen halben Tag Säcke rein und raus. ( Das waren Gewichte nicht die TÜV Prüfer ;) )
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Ärger macht die Bremsanlage des XR3i. Obwohl ich die gesamte Anlage ( innenbelüftete Scheiben , Zangen und Hauppremszylinder ) verbaut hatte, stellten sich die Jungs vom TÜV quer. Also weitere Unbedenklichkeitsbescheinigungen und Materialgutachten von Ford Motorsport in Köln besorgen ( inzwischen kannte ich da fast jeden ) und ich hatte was ich brauchte.
Es konnte losgehen..
Die ersten Tage mit meinem neuen Bomber im normalen Straßenverkehr waren wirklich ernüchternd.
Mit der neuen Fichtel&Sachs Sinter-Rennkupplung benötigte "etwas Zeit" um an der Ampel anzufahren und dem entsprechendem Hupkonzert der Hintermänner. Die neue Bergrennnocke und der leichtere Kurbeltrieb verlangen nach entsprechendem Leerlauf und nach etwas höheren Drehzahlen um zu funktionieren. Die Gleitsteinsperre im Fronttriebler bescheren mir 2 Wochen Muskelkater in den Unterarmen, das Biest zerrt schon deutlich am Lenkrad in den Kurven. Das gradverzahnte Getriebe hört sich an wie eine Kreissäge und runterschalten geht auch nur mit Zwischengas.
Mit anderen Worten, aslo volle Frustration. Nach 3 Wochen aber, war ich mir mit meinem Fiesta einig und bereit für neue Taten.
Inzwischen im RAMC Nördlingen, konnten wir dort jeden Freitag auf der Kaiserwiese Rennslalom trainieren. Die dabei gefahrenen Zeiten stimmten mich zuversichtlich.
Die erste Veranstaltung auf dem Flugplatz in Laupheim zeigte den Polo's dann gleich einmal, daß es ab jetzt Schluss war mit der VW-Hoheit in der Klasse bis 1300 ccm.
Obwohl nur 1149 ccm, konnte ich mit diesem Auto insgesamt bis Ende 1983
52 Klassensiege und 5 Gesamtsiege im Slalom feiern. Im nachhinein betrachtet war es das beste Auto das ich jemals im Motorsport eingesetzt hatte.
( Clubslalom des AC Donauwörth in Mertingen - 1.Platz Gruppe B 1300ccm - 2. Gesamt )
Weitere Erfolge auch im Rallyesport folgten dann ab 1982.
1982 tanzte ich auf den verschiedensten Hochzeiten.
- Im Rennslalom mit meinem Fiesta 1.1(F)X.
- Als Copilot bei Harry Vieg auf seinem neuen Daihastu Cuore, bei der letzten Diesel Rally in Augsburg und der Rallye Aalen.
- Als Beifahrer mit Achim Grimm auf seinem Ford Escort RS2000 Mk1, bei Orientierungsfahrten und den neuen B1-Rallies im Mittelfrankenpokal.
- Am Ende der Saison auch noch als Fahrer mit meinem Fiesta, auf Teerrallyes im Mittelfrankenpokal ( mehr dazu später )
- Im Winter testen wir dann auch noch was Autosport - Skijöring eigentlich ist;)
Rennslalom
Beflügelt von der Leistung meines kleines Kölners, nutze ich jede freie Zeit, um an möglichst vielen Slalomveranstaltungen teilzunehmen. Teilweise waren es 2 Rennen an einem Wochenende. Von 36 Rennen, konnte ich 34 mal den Pokal als Klassensieger mit nach Hause nehmen und als Addon 3 mal den Pokal für den Gesamtsieg. Bei den restlichen 2 Veranstaltungen waren mir die "Hüttchen im Weg :) ".
Copilot bei Harry Vieg
Mein Nachbar in der Kappelstrasse in Donauwörth war der Daihatsu Händler. Bei Ihm konnte ich kostenlos mit meinen Wagen auf die Grube oder Bühne, am Wochenende Autos selber lackieren ( inklusive Orangenhaut :) ), einfach ein guter Freund und Vereinskollege. Mit Ihm hatte ich auch meine ersten Schritte 1978 als Beifahrer gemacht. Er hatte sich einen neuen Daihatsu Cuore 0.9 für den Rallyesport aufgebaut und ich nahm auf dem "heißen Sitz" Platz.
Aber Harry hatte das Pech irgendwie gepachtet..
- Auf der Rallye Aalen, war auf der letzten WP in seiner Klasse in Führung liegend, der Gehweg über einer Brücke bei einer Rechts 1 im Weg. Mit 3 Rädern kommt mann nicht so weit und wir hatten die A-Karte gezogen ... Ausfall.
- Auf der Dieselrallye Augsburg hat dann der Getriebeteufel zugeschlagen und im ersten Gang gewinnt man auch ganz selten eine Rallye.
Beifahrer bei Achim Grimm
Inzwischen hatten sich Achim und Ich als das ideale Team für den Mittelfrankenpokal etabliert. Auf den Ori's konnte ich mich als Beifahrer beweisen, und Achim prügelte seine Escort in Bestzeiten über die Piste. Ein Gesamtsieg wurde nur mit uns "ausgekartelt". Achim war der schnellste Fahrer den ich jemals hatte,und gleichzeitig war er auch derjenige, bei dem ich am wenigsten "Angst" im Wagen haben durfte. Er war einfach "SAUSCHNELL" und trotzdem "fast" immer sicher. Bei den Ori's waren wir mit seiner Kiste kaum noch zu schlagen, aber auf den nen B2 Sonderprüfungen konnte er aber kaum mithalten. Als Auszubildender fehlte ihm natürlich auch das Geld um technisch gegenzuhalten. Leider habe ich keine Bilder von Achim's Mark1, schade...
Fiesta im ersten Rallyeeinsatz..
Achims Escort konnte mangels Money, er war noch Lehring mit den Großen der 2 Liter Klasse einfach nicht mithalten. Bei den gemischten B1/B2 Veranstaltungen konnten wir das noch durch sehr gute Orientierungsetappen ausgleichen. Aber uns war auch klar das bei den noch anstehenden reinen B1 Veranstaltungen wir eine Menge Punkte für die Jahreswertung liegen lassen werden. Diese Wertungsprüfungen waren meistens zwischen 800 und 1000 Meter lang. Auf Teer bedeutete dies in den meisten Fällen ..Nichts geht über Leistung... Also wurde entschieden das wir meinem Slalomfiesta eine "Landpartie" verpassen werden müssen. Mein Fiesta tiefergelegt und eigentich nur für den Slalomeinsatz geplant, musste wollten wir bei der Musik bleiben ( und das wollten wir, kostet es was es sollt ) seinen ersten Einsatz auf einer Rallye in der Klasse bis 1.3 Liter feiern. Obwohl ich mit meiner 1.1 Maschine 200 ccm verschenkte, machte ich mir über die Klassenbelegung eigentlich eigentlich keine Sorgen. Einige Serien Fiesta X, Polos und Audi 50, ein paar kleine Kadett's, Iocenntis und Alfasud's alles Futter. Anders sah es da schon mit den zwei 1.3 Sorg Polos aus, die ebenfalls plötzlich im Pokal erschienen. Da hatten auch andere anscheinend nachgerechnet. Mit 200 ccm mehr als ich war mir klar das sie auch um das Eine oder Andere Pferdchen mehr unter der Haube haben dürften. Über was Sie aber nicht verfügten war ein gerade verzahntes 6-Gang Getriebe, ich sollte alles mindestens die gleiche wenn nicht noch mehr Leistung auf die Strasse bringen.
( Rallye Großhabersdorf - 1.Klasse Gruppe B 1300 -5.Gesamtplatz )
Dieser Einsatz wurde "generalstabsmässig" geplant. Wir waren die ersten im Mittelfrankenpokal die mit einer kompletten Service Crew angetreten sind. Achim's alter Saab 96, mit 4 Satz Reifen auf den Dach und voll mit Werkzeug,Ersatzteilen und dem Radsatzkoffer. Nach jeder WP wurde die Karre einmal durchgecheckt gecheckt, nicht kleckern, klotzen!
Die Veranstaltung begann gleich einmal mit richtig Ärger für uns. Ich wollte wissen ob meine Übersetzung, sprich Endgeschwindigkeit im 6.Gang passt. So nutze ich die Besichtigung der 2.WP um die Drehzahl etwas auszuloten. Eine geschrottete Lichtschranke an WP Ende, 1 Stunde Startverzögerung und eine offizielle Verwarnung mit Androhung der Disqualifikation machte uns dann wieder friedlich. Immerhin wusste ich, daß 160 kmh im 6.Gang bei 7500 U/Min fast perfekt für die schnellste Stelle war. Es konnte losgehen. Nach 6 Wertungsprüfungen hatten wir unserer Klasse fast 1 Minute aufgeplättet und 2 Gesamtbestzeiten gefahren. Das machen wir öfter :)
Meine zwei Problem-Polos lösten sich auch sprichwörtlich in Rauch auf. Der erste hatte Geld war aber absolut talentfrei, der andere hatte Talent und Mut, er konnte mit tatsächlich auf den ersten beiden Prüfungen 0,3 Sekunden abnehmen. Was er jedoch nicht hatte war Verstand. Nach der 3. WP konnte er sein Fahrzeug im Rucksack nach Hause tragen. Fichten wehren sich wenn man Ihnen zu nahe kommt.
Zum Ende der Saison wurde nicht mehr diskutiert wer in der Klasse B bis 1300 ccm den Klassensieg holt. Wir spielten fast immer um den Gesamtsieg mit.
Auto - Skijöring in Halblech 1982
Was wir aus Spaß ( ok, etwa verrückt waren wir schon immer ) in den letzten Jahren immer schon machten, war dass wir uns mit einer Leine am Auto bei passenden Schneeverhältnissen mit Skiern über die Strassen ziehen ließen, wobei 80 - 100 Km/H hinten am Wagen erst so richtig Spaß machten. Als wir also von dieser Veranstaltung ( Deutsche Meisterschaft 1982 in Halblech bei Füssen ) hörten wollten wir natürlich unbedingt dabei sein.
Wir gingen natürlich von einer Bergstrecke aus, so wie wir es schon einmal im TV gesehen hatten. Die harte Realität war aber ein Rundkurs über 800 Meter auf blankem Eis !
Ich hing wie eine tote Wurstsemmel hinter dem Auto (ohne Spikes ! die meisten hatten das ).
Achim wusste nicht wie er seine Mark 1 um die Kurve kriegen sollte ohne Spikes. Letzter Platz, aber dennoch eine Menge Spaß.
Leider habe ich davon keine Fotos ( oder ich finde Sie einfach nicht mehr ) . Hier ein Beispiel, nur das Ihr wisst von was ich spreche.
1983 sollte unser "Genussjahr" im Club Motorsport werden. Im Herbst 82 hatte sich Achim noch kurz entschlossen eine Renn-Rohkarosse vom RS2000 MKII bei Weisberg Racing in Remscheid gekauft. In langen Winternächten wurde aus dem alten Veteran 2000 MK1, ein neuer schmucker MK2 Kämpfer. Aus heutiger Sicht eigentlich ein absolutes No Go, aber damals dachte noch keiner an Oldtimer.
Wir fuhren in diesem Jahr nur noch was uns Spaß machte, und es machte uns eine ganze Menge Spaß :).
Hier ein paar Beispiele
Fiesta - Jetzt wird holpprig !
Was 1982 auf den Teerpisten bestens funktioniert hatte, sollte doch eigentlich auch auf Rallye-Schneepisten funktionieren. Also mal schnell von einem Kollegen einen Satz Winterreifen ausgeliehen ( sowas hatte ich natürlich nicht ), etwas längere und weicher Federn besorgt, einen Unterbodenschutz eingebaut und uns bei der Winterrallye Augsburg/Königsbrunn 1983 angemeldet. Fahren auf Schnee hatten wir in den Jahren vorher auf unseren Hecktrieblern bis zur Vergasung geübt, aber mit einem Fronty war das ganz was neues und anderes ! Natürlich hatten wir uns etwas vorbereitet und haben jeden Abend nach der Arbeit in die verschneiten Büsche zum Training eingefunden (Damals ging das noch, heute sind innerhalb 10 Minuten die Blauen da). Ich hatte tagelang "lLnksbremsen" geübt und fühlte mich schon recht sicher. Aber das Ganze dann im Wettbewerb umzusetzen war eine anderes Sache.
( ein neuer 7mm Aluminium Unterbodenschutz aus Resten einer MBB Detroid U-Bahn Dachhaut beschützt nun meinen Motor ! )
Upps!,
bereits bei der Besichtigungsrunde der zweiten WP, flogen uns die einzigen Teile um die Ohren, die noch Original und Standard waren. Die rechte Antriebswelle macht sich selbständig, was nun ? Per CB-Funk ( siehe Antenne auf dem Dach, Handys gab es damals noch nicht ) die Crew beauftragt sämtliche Schrotthändler in Augsburg anzufahren um eine passende Antriebswelle zu besorgen. Während die Konkurrenz noch die WP3 bis WP5 besichtigten. Besorgt mir Ergün Erkan Antriebswellen vom XR2(1600ccm), etwas stärker und natürlich eigentlich für mich auch viel zu teuer und ohne zu wissen ob sie auch wirklich passen. Sie passen !
Und wir kriegen sie auch noch rechtzeitig in den Wagen bevor es losgeht.
Wir sind richtig schnell auf Schnee. 6 Klassenbestzeiten und 4 Gesamtbestzeiten lassen uns eine Menge Pokale einsammmeln.
- 2 x Klassensieger Gruppe B bis 1300ccm
- 2 x Gesamtsieger
- 6 X WP Schnellster in Klasse B 1300
- 4 x WP Gesamtschnellster
macht 14 Eimer, wir sind zufrieden :
Gesamtsieg Rallye Dillingen
Achim hatte inzwischen für seinen Escort RS2000 eine neue Hinterachse mit einer Übersetzung 1:5.2 gekauft. Das Ding ging gerade noch ca 130 km/h im 4.Gang und voll ausgedreht. Auf den sehr engen Truppenübungsplatz in Dillingen aber genau die richtige Ansage. An dieser Rallye starteten unsere alten "Mentoren" Weinhart/Früh mit ihrem Irmscher Ascona 2.0. Ganz klar das wir hier besonders motiviert waren.
6 Bestzeiten später und knapp 40 Sekunden Vorsprung auf die Meute, waren unsere Mentoren geschlagen. Die Eimeranzahl entsprechend. Wie immer in diesem Jahr, wir sind zufrieden.
Fiesta's Abgesang
Die ONS entscheidet das 1984 die Gruppe B nicht mehr zum Motorsport zugelassen wird, das ist leider das Ende für meinen Fiesta. Drei Monate später rudert die ONS wieder zurück, es gibt die neue Gruppe H. Da hatte ich aber meinen Fiesta leider bereits nach Dillingen verkauft. Er überlebt in Dillingen keine 14 Tage. Ein Graben und die entsprechende Kaltverformung machen Ihn zur Ausgangsbasis von neuen Kühlschränken.
Die neue Gruppe G
Auf der Suche nach einem konkurrenzfähigem Gruppe-G Auto, bin ich dann auf einen Fiat Ritmo TC-125 mit Rahmenschaden gestoßen. Das hatte von den Daten ein sehr ein gutes Papiergewicht, also wurde angeschafft und für die nächste Saison aufbereitet. Rahmen ausgerichtet, neu lackiert, Käfig, Sitze, Dämpfer und so weiter. Halt alles was so in dieser Gruppe G erlaubt war. Ein kleines aber für die Gruppe unüberwindliches Problem sollte uns dann in 1984 richtig Ärger machen.
Ich fülle mich zurückversetzt in mein frühe Jugend. Wie damals verklebe ich mit Modellbaukleber meinen Bausatz zusammen. So wie ich früher meine Flugzeugmodelle geklebt hatte. Es wiederholt sich eben alles im Leben. Die Teile passen sehr gut zusammen den Rest macht nun die Feinspachtel
Das ganze wird nun mehrmals verspachtelt und glatt geschliffen damit eine gute Oberfläche ensteht damit das ganze Bauteil bereit für Abnahme der Negativform ist. Ein paar Besonderheiten habe ich mir geleistet oder musste ich gedrungener Maßen berücksichtigen. Wie man am Introbild (rechts oben im Bild ) erkennen kann, befürchte ich eine eventuell Kollision zwischen Airbox und Ölfiltergehäuse. Aus diesem Grund habe ich etwas Platz geschaffen (Stern 1) damit sich die Maschine genügend bewegen kann ohne die Airbox zu berühren.
Als weiteren habe ich eine Aufnahme für den IAT/MAP Sensor (Stern 2) integriert. Den IAT benötige ich zwar nicht wirklich in meiner Maschinenkonfiguration, da ich diesen bereits in der Ansaugung integriert habe. Möglicherweise aber benötige ich vielleicht noch den MAP Sensor. Fals nicht ist ein ein passender Deckel ist aber auf alle Fälle schnell gemacht.